Die Rollen verstehen: SPS vs. SCADA

Eine SPS (Speicherprogrammierbare Steuerung) empfängt Eingaben von Feldgeräten, verarbeitet Signale mit programmierter Logik und sendet Ausgaben zur Steuerung von Anlagen.

SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition) bietet Visualisierung und Überwachung. Es sammelt Echtzeitdaten von SPSen oder Controllern und zeigt die aktuellen Prozesszustände an.

SCADA protokolliert auch Daten, erstellt Berichte, verwaltet Alarme und integriert sich in IoT-Plattformen. Dadurch wird es zu einem zentralen Werkzeug für industrielle Automatisierung und betriebliche Einblicke.

Kann SCADA ohne eine SPS funktionieren?

Technisch gesehen ja—SCADA kann ohne eine SPS laufen. Es verwendet "Soft-I/Os" und unterstützt mehrere Kommunikationsprotokolle, wie Modbus RTU oder Ethernet.

Geräte, die diese Protokolle unterstützen, können Daten direkt an SCADA senden. Mit geeigneten Skripten kann SCADA Daten verarbeiten, Logik erzeugen und Ausgänge steuern. Wenn keine lokale Logik erforderlich ist, kann SCADA einfach Daten lesen und schreiben.

In dieser Konfiguration bleiben alle Standard-SCADA-Funktionen – Trends, Alarme, Berichte – voll nutzbar.

Einschränkungen beim Betrieb von SCADA allein

• SPS bieten lokale Verarbeitung, reduzieren den Netzwerkverkehr und verbessern die Geschwindigkeit.
• Ohne SPS übernimmt SCADA die gesamte Logik, was die CPU-Auslastung und Laufzeitverzögerungen erhöht.
• SPS-Bibliotheken vereinfachen komplexe Algorithmen. SCADA-Skripte können sie nachbilden, sind aber langsamer und schwerer zu debuggen.
• SPS sind robust und zuverlässig in rauen Umgebungen; SCADA-PCs können deren Haltbarkeit nicht erreichen.
• Die Übertragung großer Mengen roher Daten an SCADA kann Latenz- und Bandbreitenprobleme verursachen.

Daher ist der Betrieb von SCADA allein besser für kleine oder einfache Anwendungen geeignet.

Wenn es Sinn macht

Für kleine Anlagen, Machbarkeitsprojekte oder Laboraufbauten funktioniert SCADA ohne SPS gut. Es reduziert die Hardwarekosten und vereinfacht die Installation für kleinere Steuerungsaufgaben.

Für größere oder kritischere Anlagen bleibt eine SPS unerlässlich. Sie gewährleistet Zuverlässigkeit, schnelle Reaktion und wartbare Logikausführung.

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